Sehenswertes

Windgeschützt und idyllisch am Südhang des Taunus gelegen, präsentiert sich Bad Soden am Taunus als weltoffene Stadt zwischen der Mainmetropole Frankfurt am Main und dem Flughafen Frankfurt Rhein-Main, die aber auch ihre Tradition als ehemalige Kurstadt pflegt. Bereits im 19. Jahrhundert zog es Touristen, darunter weltberühmte Musiker und Literaten wie Richard Wagner, Felix Mendelssohn Bartholdy, Peter Tschaikowsky, Iwan Turgenjew und die Gebrüder Tolstoi in die damalige Badestadt.

Alter Kurpark mit Badehaus

Der Alte Kurpark liegt im Herzen der Stadt an und ist die älteste Parkanlage Bad Sodens. Der idyllische Park mit altem prächtigen Baumbestand und schön angelegten Wegen auf einer Fläche von rund 42.000 Quadratmeter entfaltet einen besonderen Reiz. Den Charakter eines historischen Landschaftsgartens konnte sich der Alte Kurpark bis heute bewahren. Zu Recht steht er unter Denkmalschutz und dient mit seinen Quellen und seinem Pflanzenreichtum als Ort der Ruhe und Erholung.

Zentrum des künstlerischen Schaffens und kultureller Mittelpunkt Bad Sodens ist das Badehaus im Alten Kurpark. Dieses besticht nicht nur durch seine zentrale und gleichzeitig idyllische Lage, sondern auch durch seine reiche Geschichte. Bei seinem Bau in den 1870er Jahren gehörten Kurgäste und Erholungssuchende zur Zielgruppe des Badehauses. Während seines 150-jährigen Bestehens erfuhr das Gebäude zahlreiche Um- und Anbauten, wurde häufig renoviert und umstrukturiert. Zuletzt geschah dies in den 1990er Jahren. Seit dieser Zeit ist das Badehaus zum Anlaufpunkt für Kunstliebhaber, Museumsbesucher, Leseratten und kulturell Interessierte geworden. Hier befinden sich neben der Stadtbücherei auch das Stadtmuseum, die Stadtgalerie und das KunstKabinett.

Neuer Kurpark

Der Neue Kurpark wurde in den 1960er und 70er Jahren angelegt und umfasst eine Fläche von rund 44.000 Quadratmetern. Er verbindet den Eichwald mit der Innenstadt (Bahnhof).  Im und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Areal als Anbaufläche für Gemüse und Kartoffeln genutzt. Mit dem Wiederaufleben der Kur in den 1950er-Jahren entstanden rund um die Grünfläche zahlreiche Hotels, Kurpensionen und Sanatorien, 1957 die katholische Kirche St. Katharina an der Salinenstraße.

Quellenpark, Hundertwasserhaus und Wilhelmspark

Der Quellenpark wurde als zweiter Kurpark Sodens ab 1856 angelegt und mehrfach umgestaltet sowie erweitert. In diesem Park befindet sich das Wahrzeichen Bad Sodens: der um 1886 geschaffene Sodeniatempel mit der Stadtgöttin Sodenia über der Solquelle (Nr. IV). Der Pavillon wurde 2017 aufwändig restauriert und Sodenia erhielt ihre historistische Farbenpracht zurück. Der Name des Parks geht auf die zahlreichen Heilquellen zurück, die einst im Park hervortraten. Von diesen gibt es heute nur noch die salzhaltige Solquelle Nr. IV, die bereits 1567 vom Rat der Stadt Frankfurt für die Salzgewinnung freigegeben wurde.

Am Rande der Altstadt zwischen Wilhelmspark und Quellenpark befindet sich das  Hundertwasserhaus. Hell glänzen die goldenen Kuppeln in der Sonne, ihr entgegen wachsen auch die Pflanzen an den Wänden des Gebäudes, das von farbenfrohen Säulen gestützt wird. Das Haus, das nach Vorstellungen des berühmten Künstlers Friedensreich Hundertwasser entworfen wurde, scheint einer anderen Welt entsprungen zu sein und erinnert an einen Palast aus Tausendundeiner Nacht. Es ist jedoch das ungewöhnliche Domizil von einigen Bad Sodenern, die in den 17 Wohnungen des Hundertwasserhauses leben und die Aussicht von 22 grünen Terrassen aus genießen.

Der sich anschließende Wilhelmspark zeichnet sich durch einen großen alten Baumbestand und einige in Brunnen gefasste Heilquellen aus, die ihm den Charakter eines Landschaftsparks verleihen. Die Wiesen dürfen zum Ausruhen und Spielen genutzt werden.

Heilquellen

Die Quellen sind der natürliche Puls von Bad Soden am Taunus. Sie sprudeln praktisch aus eigener Kraft, denn die Kohlensäure treibt sie durch die senkrechten Felsspalten nach oben. So werden bis zur Austrittstelle keine Pumpen benötigt. Bemerkenswert ist nicht nur die Zahl der hydrogenen Mineralquellen auf engem Raum – im Laufe der Jahrhunderte wurden
an die 30 Brunnen erschlossen – sondern auch die Vielfalt ihrer Zusammensetzung. Dabei werden drei Gruppen unterschieden: Die Solequellen am Fuß des Dachbergs und des Burgbergs sind hypertonisch, stark salzig und lediglich zum äußeren Gebrauch geeignet. Ihr Wasser wird für Bäder, Umschläge, Spülungen sowie zum Gurgeln und Inhalieren verwendet. Im Wilhelmspark hingegen befinden sich Quellen mit unterschiedlichen Mineralstoffgehalten, aus denen getrunken werden darf. Schließlich zeigt die Stahlquelle am Sauerborn in Neuenhain ein drittes Muster auf: Sie verfügt über den höchsten Gehalt an Eisen und Kohlensäure, hat jedoch die niedrigste Mineralisation und Temperatur. Insgesamt hilft das Quellwasser Bad Sodens gegen allerlei Beschwerden. Dazu gehören rheumatische Erkrankungen, Hauterkrankungen sowie Erkrankungen des Verdauungssystems und der Atemwege.

Mehr Informationen zu den Heilquellen in Bad Soden unter www.bad-soden.de/zum-entdecken-erleben/sehenswertes/heilquellen/